Projekt „Schule ohne Rassismus - Schule mit Courage“ (SOR)
Gemeinsam für ein besseres Miteinander!
Unsere Johann-Rudolph-Glauber Schule nimmt seit dem 07.07.2007 an dem bundesweiten Projekt „Schule ohne Rassismus - Schule mit Courage“ teil.
Wir wollen es unseren Schülern ermöglichen, hier bei uns in einem freundlichen und weltoffenen Umfeld aufzuwachsen und zu lernen. Niemand soll aufgrund seines Äußeren, seiner Religion oder seines sozialen Hintergrundes ausgegrenzt werden. Unsere Johann-Rudolph-Glauber Schule soll zu einem Ort werden, an dem Schüler und Lehrer füreinander einstehen und an dem wir versuchen Konflikte friedlich beizulegen und gemeinsam Lösungen zu finden.
Der Karlstadter Arbeitskreis von SOR hat sich bayernweit mittlerweile zu einem Vorzeigeprojekt entwickelt, da wir die einzige Stadt sind, in der sich Vertreter von Schülern, Eltern und Lehrern aller Schularten treffen, um gemeinsam Projekte zu planen und durchzuführen.
Unser Team:
Marcus Waitz & Carolin Wirth
Projekte im Schuljahr 2014/15.
Wie in jedem Schuljahr haben wir uns zwei Themenschwerpunkte gesetzt. In Zusammenarbeit mit den Schülern und Kollegen vom Arbeitskreis „Fairfriends“ haben wir das Thema Nachhaltigkeit für das zweite Halbjahr gewählt. Traditionell um den 27. Januar fanden wieder Aktionen und Angebote statt, um an den Grauen des Holocausts zu erinnern und sich mit dem Rechtsradikalismus in unserer heutigen Gesellschaft auseinanderzusetzen.
Zum Auftakt unserer Projekttage wurde am 20. Januar 2015 in der Mittelschule die Ausstellung „anders? – cool!“ des Jugend- migrationsdienstes eröffnet, die von den 7. und 8. Klassen besucht wurde. Ein weiterer Programmpunkt für die 8. Klassen war die gelungene Aufführung des englischsprachigen Theaterstücks „Dreaming in English“ durch das White Horse Theatre. |
Unsere Abschlussklassen besuchten am 27. Januar den Vortrag „Wesensgleichheit der ideologischen Grundlagen – Nationalsozialismus gestern/Rechtsextremismus heute“ von Kriminalhauptkommissar Wolfgang Meyer.
Der Höhepunkt der Woche war der Kinobesuch in Mühlbach. Gezeigt wurde der Dokumentarfilm „Blut muss fließen“. Dieser beleuchtet die rechte Musikszene in Deutschland. Weite Teile des Films wurden mit versteckter Kamera gedreht. Im Anschluss konnten die Schüler mit dem Regisseur Peter Ohlendorf diskutieren. Ein großes Dankeschön geht hierbei an Frau Schreck vom Kreisjugendring, die Herrn Ohlendorf nach Mühlbach eingeladen hat.
Unsere active coaches besuchten die 5. und 6. Klassen, um die Schüler an unser Schulmotto ‚Schule ohne Rassismus – Schule mit Courage‘ heranzuführen.
Im April konnte unsere Schule ein deutliches Zeichen gegen Fremdenfeindlichkeit setzen. Durch die Geschichtsreferendarin Nina Dollinger wurden wir auf den kleinen Ort Stammheim in Unterfranken aufmerksam. Dort war Anfang April bekannt geworden, dass die kleine rechtsradikale Partei ‚Die Rechte‘ in Stammheim ihre Parteizentrale einrichten würde. Um unsere Solidarität mit dem Aktionsbündnis ‚Stammheim ist bunt‘ zu signalisieren, gestalteten unsere Schüler über 80 Plakate. Viele dieser Plakate sind in Stammheim ausgestellt. Die Mainpost und die Abendschau berichteten darüber.
Projekte im Schuljahr 2013/14.
Am 22.11.2013 besuchten die Schüler der 8. Jahrgangsstufe gemeinsam mit Schülern der Mittelschule und des Gymnasiums die englischsprachige Aufführung des vom White Horse Theatre inszenierten Stücks „Promised Land“ in der Aula der Konrad-von-Querfurt Mittelschule in Karlstadt. Zum Inhalt: Der junge Ravi flieht mit seiner Mutter vor dem Bürgerkrieg in Syrien und sucht in England Asyl. In seiner neuen, vorübergehenden Heimat angekommen, muss er sich nicht nur mit der ungewohnten Kultur in einem fremden Land, sondern auch mit einer rassistischen Jugendgang auseinandersetzen. Schließlich gelingt es ihm, den Respekt der Gleichaltrigen zu erlangen und als Mensch und nicht als Asylant wahrgenommen zu werden.
Mittlerweile schon traditionell veranstalten wir jedes Jahr um den 27. Januar (dem Befreiungstag des Vernichtungslagers Auschwitz) Aktionen, die an den Terror und die Opfer des NS-Regimes erinnern sollen. In diesem Jahr fand in der Stadtpfarrkirche St. Andreas ein von Schülern und Religionslehrern der Karlstadter Schulen gemeinsam gestalteter Gedenkgottesdienst für die Opfer des Holocaust statt. Im Anschluss an diesen sehr stimmungsvollen Akt des Gedenkens begaben sich Schüler wie Lehrer schweigend zum Ehrenhain im Stadtgraben. Zum Auftakt dieses Gedenktages hatte Herr Georg Schnabel den Schülern der 9. Klassen einen Vortrag über die Deportation von Kindern und Jugendlichen in die Vernichtungslager in Osteuropa gehalten.
Für die Achtklässler stand am 27. Januar ein Besuch in der Gerbergasse auf dem Programm. Aufgeführt wurde „Elly und Ingo“. In diesem Theaterstück konnten die Schüler lebhafte Einblicke in das Seelenleben und die Seelenqualen eines Neonazis und eines Opfers der nationalsozialistischen Hetzpropaganda gewinnen und im Anschluss daran mit den Schauspielern und dem Autor das Stück aufbereiten. Diese Aufführung fand in Kooperation mit der Landeskoordination SOR in Würzburg statt, die uns dankenswerterweise finanziell unterstützte.
Im zweiten Halbjahr haben wir uns dazu entschlossen, uns einem Thema zuzuwenden, das der Erlebniswelt unserer Schüler weitaus näher ist als die Gräueltaten der Nationalsozialisten: Cybermobbing! Die neuen Medien und die sozialen Netzwerke ermöglichen es unseren Schülern mit anderen Menschen in den Dialog zu treten und Neuigkeiten, Fotos und interessante Geschichten umgehend auszutauschen. Die Kehrseite der Medaille ist leider, dass intime Informationen, Bilder und Videos, die wir oder andere ins Netz stellen, sehr leicht gegen uns verwendet und verbreitet werden können. Am 14. und 15. Juli luden wir Herrn Slawomir Siewior an unsere Schule ein, um alle unsere Schüler mit seinen Vorträgen für diese Problematik zu sensibilisieren. Das Thema Cybermobbing wurde zudem in den unteren Jahrgangstufen in kleinen Unterrichtseinheiten sowie für die Siebtklässler in dem Theaterstück „Ich chatte dich platt“ zusätzlich thematisiert.